Bayerischer Zimmerer- und Holzbaugewerbetag 2025 in Würzburg
Im Franconia-Saal des Congress Centrums Würzburg fand die Fachtagung des Verbandstags 2025 statt.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Fast 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Freistaat fanden sich am 24. und 25. Oktober im Congress Centrum Würzburg zum Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetag 2025 ein. Unter dem Motto „Holzbau schafft Zukunft“ informierten sie sich über aktuelle Entwicklungen, tauschten Erfahrungen aus und feierten den Zusammenhalt der Branche.
Bereits am 23. Oktober kamen die Obermeister und Fachgruppenleiter, sowie der Vorstand zur Mitgliederversammlung des Verbandes in Würzburg zusammen. Am Abend luden die Zimmerer-Innung Würzburg / Kitzingen und VELUX zum traditionellen Innungsabend in den historischen Staatlichen Hofkeller ein. Nach einer kurzen Einführung in die über 300-jährige Geschichte des beeindruckenden Weinkellers mit bis zu sechs Meter dicken Mauern genossen die Gäste bei fränkischer Weinprobe und Vesper einen stimmungsvollen Auftakt.
Fachprogramm: Forschung und Entwicklung im Holzbau
Der Freitag stand im Zeichen zukunftsweisender Themen: Künstliche Intelligenz in der Anwendung, die Entwicklung der bayerischen Wälder, Neuerungen der Bayerischen Bauordnung, Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt TIMpuls, Kreislaufwirtschaft im Holzbau, Innovationen im Arbeitsschutz sowie der Gebäudetyp E.
Rechtsanwalt Dr. Michael Kögl stellte den Holzbaujunioren die Top 10 im Baurecht vor.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Die Vorsitzende Richterin am Landgericht München I Cornelia Kallert stellte den Unternehmerfrauen die Anforderungen an die Prüffähigkeit von Rechnungen vor.
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Rechtsanwältin Anika Amberg erläuterte am Nachmittag den Unternehmerfrauen den Umgang mit Bauherren in Zahlungsverzug.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Parallel dazu trafen sich die Holzbaujunioren, die Chefs von morgen, zum Fachvortrag „Die Top 10 im Baurecht“. Die Unternehmerfrauen befassten sich unter dem Motto „Zahlungen sicher im Griff“ mit der Prüffähigkeit von Rechnungen und dem Umgang mit Bauherren im Zahlungsverzug.
Wie jedes Jahr fand im Rahmen des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetags eine Fachmesse statt.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Rund 40 Aussteller präsentierten ihre Produkte auf der Fachmesse für die Zimmerinnen und Zimmerer.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Begleitend präsentierten im großen Foyer des Congress Centrums rund 40 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich zwischen den Vorträgen mit den Firmenvertretern auszutauschen und neue Werkzeuge direkt auszuprobieren.
Festabend: Gäste, Ehrungen und beste Stimmung
Nach der Fachtagung kamen am Abend alle im großen Saal zum Festabend zusammen.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Der Festabend bildete den gesellschaftlichen Höhepunkt des Verbandstags. Verbandspräsident Peter Aicher begrüßte die Gäste, ebenso richteten der Aschaffenburger Bundestagsabgeordnete und waldpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion Niklas Wagener, Gerd Renz, Präsident von Holzbau Baden-Württemberg, sowie Forstministerin Michaela Kaniber per Videobotschaft Grußworte an die Anwesenden.
Für ihre besonderen Verdienste um das bayerische Zimmererhandwerk wurden die langjährigen Obermeister Richard Stanzel (Aßling) und Josef Zachmeier (Pilsach) mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Der Obermeister der Zimmerer-Innung Eichstätt, Johann Mack, hatte seine Ehrung bereits am Vortag auf der Mitgliederversammlung erhalten.
Ein besonderer Moment war der Auftritt von Zimmerergesellin Theresa Damm und Dachdeckermeister Dominik Nöcker, den Gesichtern der DACH + HOLZ 2026. Beide kamen kurz auf die Bühne, um ihre Vorfreude auf die im kommenden Februar stattfindende Fachmesse mit den Kolleginnen und Kollegen zu teilen.
Der weltbekannte Kletterer und Bergsteiger Alexander Huber gab schwindelerregende Einblicke um das Überwinden der eigenen Grenzen.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Der erfahrene Bergsteiger und Diplomphysiker Alexander Huber, bekannt als einer der „Huberbuam“, begeisterte anschließend mit spektakulären Bildern seiner Klettertouren. In seinem Vortrag verband er die Herausforderungen am Berg mit denen des beruflichen und persönlichen Lebens.
Präsident Peter Aicher überreichte Stefan Zöller vom Kinderhospiz Sternenzelt Mainfranken e. V. zusammen mit Hauptgeschäftsführer Kai Gajewksi eine Spende in Höhe von 1.000€.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Traditionell überreichte der LIV im Rahmen des Festabends eine Spende in Höhe von 1.000 Euro an eine gemeinnützige Organisation am Veranstaltungsort. Präsident Peter Aicher und Hauptgeschäftsführer Kai Gajewski übergaben den symbolischen Scheck an das Kinderhospiz Sternenzelt Mainfranken e. V. aus Marktheidenfeld. Vereinsvorsitzender Stefan Zöller bedankte sich herzlich und berichtete von der Vision, das Vereinsheim zu einer Begegnungsstätte für Kinder und Eltern umzubauen.
Die aus der fränkischen Fastnacht bekannte „närrische Putzfrau“ Ines Procter.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Nach dem Essen sorgte Überraschungsgast Ines Procter, bekannt aus der fränkischen Fastnacht als „närrische Putzfrau“, mit viel Wortwitz und Charme für ausgelassene Stimmung. Nach lautstark geforderter Zugabe übernahmen die „Villageboyz“ und spielten bis tief in die Nacht auf.
Neues Format: Das erste Barcamp des Holzbaugewerbetags
Am Samstag stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: das erste Barcamp des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetags. Bei diesem offenen Austauschformat gibt es keine festgelegte Agenda – die Teilnehmenden gestalten das Programm selbst.
Zu Beginn des Barcamps bat Moderator Christoph Krause (ganz links) alle Teilnehmer mit einem Thema oder einer Frage nach vorne zu kommen.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Moderator Christoph Krause erläuterte zu Beginn das Konzept: Im gemeinsamen Plenum kann jeder spontan Themen oder Fragen vorschlagen, die anschließend zu sogenannten Sessions werden. Danach können alle selbst entscheiden welche Themen für sie am interessantesten sind und sich entsprechend auf die parallel laufende Sessions in unterschiedlichen Räumen verteilen.
In den Sessions wurde rege diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.
Quelle: LIV/Robert Pehlke
Schnell entstand dabei eine lebendige Dynamik. Es wurde engagiert debattiert, an manchen Tischen sogar in Untergruppen weitergearbeitet. Die Bandbreite reichte von Auftragsquote und Betriebsübernahme über Haftungsfragen und die „Excelhölle“ bis hin zu Chancen der Produktionssteigerung durch künstliche Intelligenz.
Der Verbandstag 2025 zeigte eindrucksvoll, wie lebendig, innovativ und gemeinschaftlich das bayerische Zimmererhandwerk ist. Fachlich fundierte Vorträge, neue Austauschformate und ein herzliches Miteinander machten die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg.
Der Landesinnungsverband bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Kommen, die großartige Stimmung und den engagierten Austausch.
Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetag am 9. und 10. Oktober 2026 in Lindau, mit neuen Ideen, spannenden Themen und dem gleichen Gemeinschaftsgeist, der den Holzbau in Bayern stark macht.