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Holzbau und Klimaschutz – Ein Thema von ungebrochener Relevanz

Mehrgenerationenhaus in Kranzberg, Preisträger des Holzbaupreis Bayern 2022

Die öffentliche Diskussion um den Klimaschutz hat in den letzten Monaten an Intensität verloren. Dennoch bleibt der Handlungsdruck unvermindert hoch – insbesondere in der Bauwirtschaft, die für etwa 40 % der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Der Holzbau bietet hier die einmalige Chance, Klimaschutz und Wohnraumschaffung in Einklang zu bringen.

Einerseits ist die Wohnungsknappheit in vielen Regionen Deutschlands nach wie vor groß. Gleichzeitig rückt nachhaltiges Bauen immer mehr in den Fokus von Politik und Wirtschaft. Der nachwachsende Rohstoff Holz kann bei der Bauwende eine zentrale Rolle spielen: Es speichert CO₂ langfristig, reduziert den Einsatz energieintensiver Baustoffe und trägt zur Dekarbonisierung des Sektors bei.

Diese Themen wurden auch auf dem 1. Internationalen Holzbau-Symposium am 20. März 2025 in Berlin intensiv diskutiert. Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft waren sich einig: Nachhaltiges Bauen kann nur mit angepassten politischen Rahmenbedingungen und einer stärkeren Förderung innovativer Holzbauprojekte gelingen.

Doch genau hier hapert es in der Praxis. Während auf Bundesebene bereits erhebliche Unsicherheiten über die Zukunft der Neubauförderung bestehen, ist nun auch die bayerische Holzbauförderung erschöpft - und das ausgerechnet in einer Phase, in der Planungssicherheit für Bauherren und Unternehmen wichtig wäre.

Hinzu kommt, dass eine klare Kommunikation seitens der Bayerischen Staatsregierung fehlt. Statt Transparenz und Planungssicherheit für Unternehmen und Bauherren zu schaffen, sorgt das plötzliche Förderende für Verunsicherung. Damit unterscheidet sich die Landespolitik leider kaum positiv von der Bundespolitik, die ebenfalls durch kurzfristige Änderungen und unklare Förderperspektiven auffällt.

Die nachhaltige Transformation des Bausektors ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine große Chance für das Zimmererhandwerk. Mit den steigenden Anforderungen ergeben sich neue Geschäftsfelder - vom energieeffizienten Holzbau bis zum Recycling von Bauholz. Wer sich frühzeitig auf diese Entwicklungen einstellt, sichert sich langfristig Wettbewerbsvorteile.

Unser Landesinnungsverband setzt sich daher aktiv für den Klimaschutz im Bausektor ein. Durch gezielte Interessenvertretung, Informationskampagnen und praxisnahe Weiterbildungsangebote unterstützen wir unsere Mitglieder dabei, sich in einem zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Marktumfeld erfolgreich zu positionieren.

Klar ist: Der Holzbau braucht stabile politische Rahmenbedingungen, um seine Potenziale voll entfalten zu können. Die öffentliche Hand muss dabei als verlässlicher Partner agieren - mit langfristigen Förderprogrammen, klaren Anreizen und einer offenen Kommunikation. Nur so können sich innovative Bauweisen nachhaltig durchsetzen und ein klimafreundlicher Wohnungsbau realisiert werden.

Es liegt an uns allen - Politik, Handwerk, Wirtschaft und Wissenschaft - den Holzbau als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Zukunft zu etablieren. Die Weichen dafür müssen jetzt gestellt werden.

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