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Peter Juks: Zimmermeister und Ochsenfurts Bürgermeister

"Im Gremium erst einmal zuhören!", das empfiehlt Peter Juks jungen Kommunalpolitikern aus dem Handwerk.

Peter Juks ist Zimmermeister und wieder Bürgermeister von Ochsenfurt. Im Interview verrät er, was er von seinem Wissen aus der Zimmerei im Rathaus gebrauchen kann und welche Tipps er für junge Kommunalpolitiker hat.

Herr Juks, Sie wurden zum 2. Mal zu Ochsenfurts Bürgermeister gewählt und sind seit rund 25 Jahren Stadtrat. Warum wollten Sie sich einbringen?
Peter Juks: Mir war es wichtig, unsere 12 000-Einwohner-Stadt voranzubringen. Außerdem fand ich es schade, dass in politischen Gremien – wie zum Beispiel im Bundestag – nur wenige Handwerker sitzen. Das wollte ich zumindest in unserem Stadtrat ändern.

Was können Sie von Ihrem Wissen als Zimmermeister im Rathaus gebrauchen?
Als Handwerker und Unternehmer bringe ich einen gewissen Pragmatismus mit. Das zeigt sich dadurch, dass Entscheidungen nicht immer wieder verschoben werden, sondern dass gehandelt wird.

Außerdem kenne ich mich mit Bauangelegenheiten bestens aus. Dies ist sicherlich ein Vorteil als Bürgermeister, denn als Stadt hat man viel mit dem Thema Bauen zu tun, zum Beispiel von Kindergärten und Schulen.

Außerdem hatten Sie schon vor Amtsantritt Erfahrung in der Personalführung…
Das stimmt, zuvor habe ich rund 25 Jahre lang unsere Zimmerei geführt mit rund zwölf Mitarbeitern.

Und inwiefern setzen Sie sich als Politiker für die Interessen der Zimmerer ein?
In unserer Region wird viel Holz, Stein und Muschelkalk als Baustoff verwendet – diese Vorstellungen fließen natürlich bei den Diskussionen unterbewusst ein.

Welche Tipps würden Sie frischgewählten Kommunalpolitikern aus dem Handwerk geben?
Im Gremium erst einmal zuhören! Und wenn Themen aufkommen, die zum eigenen Spezialgebiet gehören, kann man sich ruhig einbringen. Was da die Rhetorik anbelangt, kann ich nur sagen: Man lernt dazu!

Zum Abschluss: Sie sind hauptberuflicher Bürgermeister. Wie vereinbaren Sie das mit Ihrem Betrieb?
Das operative, tägliche Geschäft wird gemeinsam durch meine Ehefrau und unseren angestellten Meister erledigt. Persönlich agiere ich nur noch als Geschäftsführer unserer Holzbau GmbH.

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